Bildung für nachhaltige Entwicklung

Bildung für nachhaltige Entwicklung soll dem Menschen Wissen vermitteln, welches ihn befähigt, die Welt gerecht und nachhaltig zu gestalten. Es geht um ein Verständnis davon, welche globalen Auswirkungen unser Handeln im Hier und Jetzt hat. Wichtige Themenfelder sind in diesem Zusammenhang unser Essverhalten, unsere Art uns fortzubewegen (Mobilität) oder die Energiequellen, die wir nutzen. Erst, wenn wir um diese Zusammenhänge und Auswirkungen wissen, können wir verantwortungsvolle Entscheidungen treffen: Für uns, für unsere Mitwelt und für zukünftige Generationen.

Auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg im Jahr 2002 wurde ein Aktionsplan sowie die Johannesburg-Erklärung zur nachhaltigen Entwicklung verabschiedet. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs bekräftigten die Bedeutung von:

  • Nachhaltiger Entwicklung und Armutsbekämpfung
  • Klima- und Ressourcenschutz
  • Veränderung von Produktionsweisen und Konsumgewohnheiten
  • sozialer und ökologisch verantwortlicher Gestaltung des Globalisierungsprozesses.

Das Ziel, nachhaltige Entwicklung als Leitbild in allen Bildungsbereichen zu verankern, verfolgte die UN-Dekade BNE von 2005 bis 2014.

Zehn Jahre lang engagierten sich Menschen in Deutschland und weltweit, um zu erkunden, wie sich dieses ambitionierte Vorhaben in die Tat umsetzen lässt. So erhöhte sich signifikant der Wissens- und Erkenntnisstand und es entstanden wertvolle Netzwerke.

2015 startete das UNESCO-Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung. Es zielte darauf ab, langfristig eine systematische Veränderung des Bildungssystems zu bewirken.

Deutschlands Beitrag ist der Nationale Aktionsplan BNE, der durch Vorsitz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) 2017 verabschiedet wurde. Mehr als 300 Akteur:innen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft wirkten mit und formulierten konkrete Ziele und Handlungsempfehlungen, um BNE in allen Bildungsbereichen zu verankern:

  • Strukturelle Veränderungen bewirken mit Hilfe politischer Unterstützung
  • Lehr- und Lernumgebung ganzheitlich verändern
  • Entsprechende Kompetenzen bei allen, die mit Bildung umgehen, fördern

Besonders die jungen Menschen wurden als Akteur:innen des Wandels benannt. Sie sind es, die es zu mobilisieren und zu stärken gilt. Und sie sind es auch, die BNE in der breiten Gesellschaft verankern können.

Im Feld der Bildung für nachhaltige Entwicklung und in der Umweltbildung überschneiden sich ökologische Fragestellungen. Umweltbildung fokussiert auf den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und sollte deshalb zum zentralen Anliegen der Bildung für nachhaltige Entwicklung erklärt werden. Kinder und Jugendliche werden befähigt, ein Verständnis für die vielseitigen und wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen Mensch und Natur zu begreifen und einen verantwortungsbewussten Umgang mit Natur und Umwelt zu erlernen. Dabei bedeutet Lernen nicht reine Theorievermittlung oder moralisierendes Aufzwingen von Handlungsweisen, sondern vielmehr das Erleben und Erfahren der Schönheit der Natur, ein Begreifen der Artenvielfalt und Diversität von Ökosystemen. Denn Sachwissen allein bleibt folgenlos, wenn Kinder und Jugendliche nicht den Sinn für ihr persönliches Leben erkennen, sich nicht emotional angesprochen fühlen oder die Fähigkeit erlangen, sich in andere Lebewesen hinein zu versetzen.

Wenn Sie sich weitergehend über Bildung für nachhaltige Entwicklung informieren wollen, können Sie dies auf folgenden Seiten tun: